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Star-Trek-Technologien: So realitätsnah ist Science-Fiction schon heute
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Mit einen Weltraumaufzug könnte man ohne Raketen ins Weltall gelangen
Illustration: Space Elevator Visualization Group,  m. frdl. Gen. v. Brad Edwards Mit einen Weltraumaufzug könnte man ohne Raketen ins Weltall gelangen
  • FOCUS-online-Autor

An der Arizona State University arbeiten Ingenieure und Science-Fiction-Autoren zusammen. Sie prüfen fantastische technische Entwürfe auf ihre Realisierbarkeit – aktuell den Plan für einen 20 Kilometer hohen Turm.

Neal Stephenson will hoch hinaus. Sogar sehr hoch – 20 Kilometer, um genau zu sein. So hoch soll ein Turm aufragen, den sich Stephenson vorstellt. Er ist ein bekannter Science-fiction-Autor. In seinem Roman „Snow Crash“ erfand der in Seattle lebende Amerikaner den Begriff „Avatar“ für künstliche animierte Figuren.

Sein Turm, der aus Stahl bestehen soll, würde bis in die Stratosphäre reichen. Er würde das Wettergeschehen weit unter sich lassen, Hoch- und Tiefdruckgebiete erschienen allenfalls als weit entfernte Luftwirbel. Deshalb wäre er beispielsweise als Andockstation für Flugzeuge geeignet. Sie müssten ihre Reiseflughöhe nicht mehr verlassen und könnten so viel Treibstoff sparen. Zudem ließe sich der Stratosphärenturm als Startplattform für Weltraumraketen nutzen.

Nun könnte man meinen, die Turm-Idee entspringe einer weiteren Science-fiction-Geschichte Stephensons. Doch weit gefehlt: Der Autor tat sich mit dem Ingenieur-Professor Keith Hjelmstad von der Arizona State University (ASU) zusammen, um eine Machbarkeitsstudie für den Turmbau zu erstellen.

Anknüpfung an die Utopien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts


Er ist nicht das einzige scheinbar utopische Megaprojekt, das wissenschaftlich überprüft werden soll. Noch in diesem Monat will die ASU das „Center for Science and Imagination“ (CSI) eröffnen, geleitet wird es von dem Innovationsforscher Ed Finn. Ziel ist, Wissenschaftler, Ingenieure, Künstler und Autoren zusammen zu bringen, um Science Fiction zu realisieren. „Ein gut geschriebener Zukunftsroman kann eine Menge Powerpoint-Präsentationen und Konferenzen vermeiden“, meint Stephenson.

Mit seiner Arbeit soll das CSI an die Utopien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anknüpfen, die meist von interstellarer Raumfahrt und der Erforschung ferner Welten handelten. „Dies half, eine Generation junger Leute zu inspirieren, die Astronauten oder Raketenkonstrukteure werden wollten“, schrieb dazu das Wissenschaftsmagazin „New Scientist“. „Im Gegensatz dazu ist die gegenwärtige Science-Fiction-Literatur weitaus mehr dystopisch.“ Das heißt, sie beschreibt alle erdenklichen negativen Entwicklungen einer Gesellschaft.

Das größte je von Menschen in Angriff genommene Projekt


Die Evaluierung des Stratosphärenturms zeigt, wie es gehen kann. Eine erste Analyse Hjelmstads ergab, dass er sein eigenes Gewicht tragen könnte. Doch viele Fragen sind noch zu klären, etwa ob er auch die Anbauten tragen würde, die für die von Stephenson erdachten Zwecke benötig werden. „Der Turm geht weit über alles hinaus, was jemals beim Entwurf von Tragwerken getan wurde“, konstatiert Hjelmstad. „Ihn zu bauen, wäre das größte je von Menschen in Angriff genommene Projekt.“

Tatsächlich kam eine Studie des Luftfahrtingenieurs Geoffrey Davis vom John Glenn Research Center der US-Raumfahrtbehörde Nasa und seines französischen Kollegen Vincent Denis bereits 2003 zu dem Ergebnis, dass schon die heute vorhandenen Materialien die Konstruktion Kilometer hoher Türme erlauben. Die Forscher legten auch dar, dass Raketenstarts von solchen Bauwerken aus die Nutzlast je nach Höhe der Startplattform signifikant erhöhen. Bei Flügen von Meereshöhe aus beträgt die Nutzlast gerade zwei Prozent des Startgewichts einer Rakete. Würde sie in fünf Kilometern Höhe starten, könnte der Nutzlastanteil wegen des reduzierten Luftdrucks und eines entsprechend geringeren Treibstoffbedarfs um über 30 Prozent steigen. Türme von 20 Kilometern Höhe und mehr, sagen die Autoren, ließen sich mit einfachen Stahlstreben bauen. Die Raumfahrt würde sich dadurch drastisch verbilligen.
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